Kentern, Botts- und Selbstsicherung
- 11.11.2020
- 8
Hallo zusammen,
und gleichzeitig will ich mit diesem Beitrag einen Weckruf in die Runde schicken. Vor 3 Monaten gab es hier den letzten …..
Grabner veröffentlicht seit einigen Wochen die Folgen der „Sailing Academy. Sie sind wirklich sehr gut gemacht und der Attersee als Kulisse ist natürlich ein Traum. Auch wenn ich in diesem Jahr dort nicht so viel Glück mit dem Wind hatte.
Die Folge 6 befasst sich mit Sicherheit und auch Kentern. Dabei wird erwähnt bzw. empfohlen, sich nicht am Kat zu sichern, weil das zu kritischen Situationen führen kann.
Das ist richtig, aber wohl eher dann zutreffend, wenn man sich nicht optimal sichert und sich in der Sicherungsleine verfangen könnte.
Die Meinungen und Erfahrungen hierbei sind vielfältig wie das Seglerleben selbst und ich möchte hier meine zur Verfügung stellen:
Ich segle überwiegend solo und bin auch auf großen Seen, der Ostsee oder der Adria unterwegs. Zwei kritische Situationen seit 2009 und dann die erste, unfreiwillige Kenterung im August dieses Jahres vor der Westküste der Insel Hiddensee und das bei ablandigem Wind mit gut 4 Bft.
Der Hurricane stieg in einer drehenden Windböe auf, die Großschot kam nicht gleich aus der Klemme und der Kat legte sich ruhig und kontrolliert auf die Seite. Dank der Kenterboje (ist ja eigentlich keine) blieb der Kat auf der Seite liegen und hatte genügend Auftrieb am Masttop. Ich verließ das Trampolin, ging ins Wasser und widmete mich dem Aufrichten. Das blieb trotz aller Bemühungen allerdings erfolgslos, zu schwer die Ausrüstung mit Motor, den anderen Segeln und zu leicht der Skipper mit 75 kg.
Was ich in dieser Zeit nicht bemerkte war, dass der Kat abgetrieben wurde und das definitiv schneller, als jemand mit der Montur schwimmen kann.
Das genau ist der Punkt. Das Risiko, nach einer Kenterung den Kontakt zum Boot zu verlieren und allein im Wasser treiben zu müssen, schätze ich wesentlich höher ein, als den möglichen Nachteil, wenn ich an einer Leine eingebunden bin. Diesen kompensiere ich übrigens, indem ich eine Kajakweste (HIKO) mit Sicherheitsverschluss verwende. Dieser ist mit einem Griff ohne hinsehen zu müssen gelöst und schon ist man frei. Dann kann ich immer noch nach der Schwimmleine greifen. Zudem gibt es spezielle Messer, mit welchen das Tau gekappt werden kann. Dieses muss nicht die Kenterleine sein, sondern eine relativ dünnes Tau mit 4 oder 5 mm, es hat ja nicht viel zu halten.
Es ist hilfreich, sich dieses Prozedere einmal gründlich durch den Kopf gehen zu lassen und sich dabei auf wirklich allen ungünstigen Faktoren zu stellen. Alles andere ist Verdrängung und Schönfärberei.
Noch ein Wort zur Kenterleine. Sie ist ein MUSS, doch weil die Erreichbarkeit am Mastfuß etc. nicht immer optimal ist und das Über-den-Rumpf-Werfen nicht immer so einfach ist, betrachte ich 2 Leinen – mit Karabiner an den Wantenösen des Rahmens befestigt – als vorteilhafter. Sie können kürzer sein und auch gut für andere Zwecke genutzt werden.
Mit meinen Empfehlungen möchte ich nicht andere Erfahrungen und Meinungen negieren oder verbessern, sondern lediglich meine zur Verfügung stellen und auf einige Besonderheiten hinweisen.
Re: Kentern, Botts- und Selbstsicherung
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andreashenke
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